unterwegs über Landstraßen ohne Navi mit Lesebrille und Karte

Die Autowallfahrt 2018 begann am 31.06.2018 nördlich von meinem zu Hause, da ich ursprünglich mit einer Freundin aus Jever fahren wollte. Wir hätten uns im Sauerland getroffen. So fuhr ich alleine in das Sauerland und mich erwarteten Frauen, die für eine gewisse Zeit zusammen leben. Wir sprachen über die spirituelle Entwicklung von Jugendlichen, am nächsten Morgen beteten wir den Rosenkranz und teilten die Bibel miteinander. Die Frauen luden mich ein noch bis zum Mittagessen zu bleiben, was ich dankend annahm.

Kapellen und Kirchenbesuche, im Rythmus des Lebens bleiben, beten und singen

Am 01.06.2018 fuhr ich weiter nach Oberelspe zu Liesel und Michael. Beide luden mich zu Kaffee und Kuchen ein. Wir sprachen von den Pilgern die, die Hütte vom SGV besuchen, die von beiden betreut wird. Liesel gab mir ihre guten Wünsche für die Weiterfahrt und einen Glückkeks mit auf den Weg. Die Nacht verbrachte ich in Elspe….

 

… bei einer lieben Familie, die zum Franziskuskreis Attendorn gehört. Am Abend fuhren wir nach Attendorn und trafen uns mit anderen aus dem Kreis um die Bibel zu teilen. Die Bibelteilen unter Laien ist mir ein Anliegen, denn wir alle sind aufgerufen zur allgemeinen Priesterschaft. Am nächsten Morgen, am 02.06.2018 wurde ich von Maria zum Diözesantreffen Paderborn in die Freilichtbühne Elspe eingeladen. Hier nochmals meinen herzlichsten Dank. Ich konnte nur den Anfang mitbekommen, rhythmische afrikanische Trommeln (Caminando va) begrüßten alle alternativen Wallfahrer in Elspe. Bei den Rhythmen konnte ein jeder in Schwung kommen. Das Warten, was mir vor dem Lesen des u.g. Buches noch schwer fiel, hat sich gelohnt.

Cora -  Paula - Gabi

Auf dem Weg nach St. Augustin besuchte ich in Engelskirchen Brigit. Mit ihr verbindet mich die franziskanische Wanderung und der Franziskuskreis. Sie hat ein großes Herz für ihre Hunde, ihre Schafe und für ihre Patienten, warum sie samstags auch oft erst um 15.00 Uhr nach Hause kommt. Ihr schaft "Gabi" ist eigendlich ein Böckchen. Den Abend verbrachte ich mit Hanna-Lena, die die Liebe in Person ist. Am nächsten Morgen am 03.06.2018 verließ ich Hanna-Lena mit ihrer Bitte, auf meiner Wallfahrt einer Freundin von mir ein Postkarte zu schreiben, weil Hanna-Lena meine Freundin, die u.a. verschiedene Entspannungen anbietet, gerne mit mir zusammen kennenlernen möchte. Ich entsprach ihrem Wunsch und schrieb eine Postkarte.

durch Liebe ist immer Begegnung möglich

Am anderen Morgen holte ich eine andere Freundin in Bonn ab und wir fuhren gemeinsam in die Eifel. Dort trafen wir eine Freundin, die Ralf und ich auf dem Hülfenberg kennengelernt hatten. Sie ist Irin und lebt schon lange in der Eifel. Gemeinsam gingen wir zu einer Kapelle, auf deren Hügel wir einen Rundumblick bis tief in die Eifel hatten und bis zum Siebengebirge. Wir wurden zeitweise still und genossen die grandiose Aussicht. In dieser Nacht wurde ich 2 x von einem Marder unter dem Dach geweckt.

Am 04.06.2018 fuhr ich über vier große Flüsse. Die Ahr, die Mosel, den Rhein und den Main, begleitet von Umwegen, weil im Sommer im ganzen Land gebaut wird.

Ahrtal - Moseltal - Rheintal - der Main

Viele Wegekreuze sah ich und dachte an die Menschen, die sie wohl aufgestellt haben. In Rothenbuch im Spessart traf ich den Schäfer, den Ralf und ich im Mai besucht hatten, leider nicht. Am Abend kam ich in Würzburg bei einer Freundin an, die ich hier an der unseren Sieg kennenlernte und wir damals wunderbare spirituelle Tage miteinander verbrachten, siehe "Komm zu uns".

Auf dem winzigen Balkon war ein großer Salatteller gedeckt und stand ein Stuhl. Der zweite stand in der Küchentüre zum Balkon hin. Wir sprachen bis in die Nacht von Wüstentagen. Meine Freundin fährt jedes Jahr in die Wüste Nord Afrika um innerlich leer zu werden und abzuschalten. Als es dunkel wurde beteten wir gemeinsam an ihrem kleinen Altar im Schlafzimmer. Am anderen Morgen besuchten wir einen Freund, der Redemptorist ist und in St. Alfons in Würzburg die Frühmesse hielt. Ich zündete dort, wie im Jahr davor und wie in allen Kirchen, die auf meiner Wallfahrt lagen, eine Kerze für zwei kranke Freundinnen an. Nach dem Gebetsfrühstück im Kloster verabschiedeten wir drei uns voneinander.

Am 05.06.2018 fuhr ich zum Altmühlsee, wo ich hoffte die Schäferwagenkirche der evangelichen Kirche in Gunzenheim anzutreffen. Doch ich fand sie nicht und auf meinen Anruf beim Pfarrer bekam ich keine Antwort. Nach einer gemütlichen Pause fuhr ich weiter in Richtung Augsburg, wo ich mich mit der Ehefrau eines Freundes, der auch Redemptorist war und der aus dem Kloster vor mehr als 20 Jahren schon austrat, traf. Er lebt nicht mehr und es war uns eine Freude im Gedenken an ihn zusammen zu sein.

Perlachtum dahinter St. Peter mit Maria, der Kontenlöserin

Wir gingen abends italienisch Essen und lernten uns gegenseitig kennen. Die Nacht verbrachte ich in der Jugendherberg Augsburg. Am anderen Tag, am 06.06.2018, besuchte ich in Augsburg zuerst St. Peter am Perlach, eine unscheinbare Kirche mit dem bekannteren Perlachturm. Dort betete ich vor der Knotenmadonna, die Knotenlöserin, die Papst Franziskus verehrt. Ein Sinnbild für die Mutter Jesu, die die Knoten des Lebens lösen kann. Danach fuhr ich zum Friedhof, um am Grab meines Freundes Stille zu halten und ein Licht anzuzünden. Zurück an meinem Auto fuhr ich weiter in Richtung Mindelheim.

Auf dem Weg dorthin hielt ich an, um Postkarten zu schreiben und machte am Waldesrand Pause um ein Stück in meinem Buch GOTT 9.0 zu lesen, das Buch kann ich nur jedem empfehlen . In Mindelheim war ich zu früh, ich erreichte den Markt bereits um 12.00 Uhr. Hier war ich mit Jutta Maier verabredet. Jutta Maier ist Diözesan-Referentin von Augsburg und ist mit der Schäferwagen Kirche „Kirche unterwegs“ unterwegs. Sie kam 30 Minuten früher als 15.00 Uhr an und wir lernten uns kennen. Bis 16.30 Uhr waren 8 Menschen mit den unterschiedlichsten Anliegen zu ihr gekommen und sie hatte für alle ein offenes Ohr.

 

Sie lieh mir das Buch Madeleine Delbrêl: Die andere Heilige“ und sagte, dass ihr Auftrag in der Welt dem glich, wie auch Madeleine Delbrêl ihren Auftrag von Gott lebte und sie empfahl mir das Buch zu lesen, damit ich die Spuren dieser anderen Heiligen nach gehen konnte. Ja, das Buch ist es wert zu lesen.

Mit einigen Umwegen kam ich in Oggelsbeuren bei Biberach an, wo ich Ralf traf, der bei unserem gemeinsamen Freund Wolfgang Boemer OMI, ein paar Tage verbrachte. Wir genossen den gemeinsamen Abend und nach der Laudes am anderen Morgen, am 07.06.2018, feierten wir Eucharistie. Wolfgang betonte, nur wer sich selbst liebt, zufrieden in sich ruht, dem ist es möglich ganz für den nächsten da zu sein. Nur durch den in sich spürenden Gott, der alles zum Guten wendet, ist Liebe ohne wenn und aber möglich.

Ralf und ich fuhren über das Kloster Wangen in den nächsten Ort zu einem Freund, den ich ebenso, wie die beiden o.g. Redemptoristen (oder ehemaliger) auf der Wallfahrt 1987 zum 200 Todestag von Alfons von Liguori nach Paganie in Italien kennengelernt hatte. Er freute sich uns Obdach gewähren zu können und wir sprachen wieder bis in die Nacht auf dem Balkon über Gott und die Welt.

 

Am anderen Tag am 08.06.2018 führte uns der Weg an der Alpensilhouette über die Wieskirche entlang bis nach Marquartstein in den Chiemgau.

Am 09.06.2018 wanderte ich vom Wanderparkplatz aus über die Schlappenkapelle mit einer grandiosen Aussicht auf den Chiemsee und über eine Alm mit Plumpsklo, wo die Gäste und ich Murmeltiere beobachteten, wieder hinunter durch eine wunderschöne Klamm. Ralf holte mich vor Marquartstein mit dem Auto ab. Am nächsten Tag hatte ich Muskelkater und mir wurde bewusst, dass ich seit 1986 nicht mehr in den Bergen unterwegs war.

Am Sonntag, den 10.06.2018 brachte uns der Sessellift auf die Staffen-Alm. Wen trafen wir an der Talstation? Freunde vom Cursillo 2015 im Kloster Armsdorf, wo u.a. der Cursillo mit Pater Thomas Heck stattfindet. Der Gottesdienst auf der Alm feierte in diesem Jahr Bernhard, der Jesuitenpater, der mit Thomas die Cursillo’s geistlich begleitet. Es war eine wunderbare Freilandmesse, bei der sich ca. 70 Menschen begegneten. Auf der Alm saßen wir zu Mittag mit einigen, die wir 2015 kennen gelernt hatten.

Am nächsten Tag fuhren wir über 8 Stunden zurück nach Hause, bei Darmstadt erreichte uns ein heftiges Gewitter. Es war eine erlebnisreiche Wallfahrt mit vielen guten Gesprächen und Begegnungen, die ich immer wieder so unternehmen würde wie heuer.