Gibt es religiöse Pflichten für einen Christen?


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Viele Christen oder Nicht-Christen glauben ein Christ müsse sich verpflichtend an die zehn Gebote in der Bibel halten. Es gäbe ein Gesetz vor Ostern zu fasten oder zum sonntäglichen Gang in die Kirche (Immobilie) zu gehen.

 

Eine "sogenannte religiöse Pflicht" ist alles andere, nur nicht christlich. Sie ist sehr weit von der Wahrheit, die Christus uns lehrte, entfernt!

 

Im Kern des christlichen Glaubens steht die frohe Botschaft, was gleich bedeutet mit "werde Mensch". Durch Jesu Christus, sein Leben, Sterben und seine Auferstehung nahm er die Last der religiösen Pflichten, die die Menschen bedrückte, für alle Zeiten von den Menschen. Der Mensch, der Christus leben will, ist befreit vom Gesetz, das Pflichten vorgibt, um Gott zu gefallen. Das war zur Zeit Jesus so und ist heute immer noch so, wie gesagt für alle Zeiten.

 

Der Mensch, der Christus lebt, versteht sich als Kind Gottes², als geliebter Sohn oder als geliebte Tochter (siehe die Taufe Jesus² im Jordan), die als freie Menschen (Freunde) an den Tisch des himmlischen Vaters treten um gemeinsam Mahl zu feiern. Eine Gesetzesreligion hingegen glaubt, dass nur diejenigen das Himmelreich sehen dürfen, wenn alle religiösen Pflichten kleinlichst befolgt werden (siehe auch Geistlichen Missbrauch*).

 

Menschen in Christus dagegen glauben das Himmelreich, das im hier und jetzt beginnt, hängt nicht an ihrer Pflichterfüllung, denn die menschliche Natur ohne Christus ist nicht stark genug religiöse Pflichten erfüllen zu können. Die Erlösung schenkt alleine Gott. Das bedeutet:

 

Wir erfahren den Himmel auf Erden, indem wir seinem Sohn, Jesus Christus, vertrauen und unsere Hoffnung darin gründet, durch den Glauben die Gnade Gottes zu empfangen. Weil der Mensch, der in Christus lebt, d.h. dem Sohn Gottes vertraut, ist mit Gott versöhnt, obwohl er nie göttliche Perfektion erreichen wird.

 

Kurzum christliche Überzeugung ist: Wir werden nicht gerecht, indem wir alleine Gerechtes tun. Gott macht uns gerecht durch unseren Glauben. Mit anderen Worten, aus eigener Anstrengung werden wir Gerechtigkeit nie erlangen können. Gott hat den Überblick. Unsere Aufgabe ist es unser Leben seiner Führung zu überlassen und zu vertrauen, erst dann werden wir menschlich.

 

Paulus sagt: Ihm (dem Christ) ist ALLES erlaubt³. Rein theoretisch gibt es nach dieser Aussage keine Pflichten, die der Christ befolgen müsste. Der entscheidende Punkt ist: Nicht alles menschliche dient dem Guten. Der Mensch, der in Christus lebt, ist als Nachfolger Jesus aufgerufen Licht für die Welt zu sein, das Gute und Göttliche in die Welt hineinzutragen, siehe auch allgemeine Priesterschaft.


Der Mensch kann die Existenz des Schlechten in der Welt nicht leugnen oder wegdiskutieren. Gutes und Böses stehen nebeneinander. Gott will, dass sich das Gute verbreitet, dem Bösen, das in der Gottesferne (Sünde) wirksam ist, setzt er Schranken z.B. durch das Gebot „Du sollst nicht töten“. Dieses Gebot hat für uns alle einen einleuchtenden Sinn. Die ganze Menschheit ist darauf angewiesen, dass alle Menschen es einhalten, selbst dann, wenn sie nicht den mosaischen Geboten auf die alte religiös-gesetzliche Weise folgen.

 

Das heißt: Ein wahrhafter Mensch in Christus befolgt die Gebote nicht als eine bloße religiöse Pflicht. Denn bei einer bloßen Pflicht wird man irgendwann schwach und sündig. Auf Dauer können wir nichts befolgen, was nicht aus unserem Innersten (Herz - Mitte) kommt. Eine Pflichterfüllung ist demnach ein äußerlicher Akt, zu dem wir uns zwingen müssen. Er endet in Heuchelei* und wird irgendwann gebrochen. Bei gesetzlicher Pflichterfüllung kreieren wir eine fromme Fassade* ohne Substanz. Diese wird bröckeln, sobald wir uns in einer Krise, befinden.

 

Es benötigt etwas tiefgreifenderes als nur den äußerlichen Akt: Eine innere Verwandlung. Der Mensch in Christus glaubt, dass diese Wandlung ihm von Gott geschenkt wird:

 

Die Liebe Gottes zieht in Form des Heiligen Geistes in die Herzen der Gläubigen ein. Wer diese Liebe Gottes im Herzen trägt, der WILL gar nicht mehr töten, stehlen, ehebrechen…Dieses Bedürfnis hat neben dem Heiligen Geist keinen Bestand, da fortan die Liebe Gottes das Herz regiert (geht einher mit der Selbstliebe, bzw. dem inneren Bedürfnis der tätigen Reue**). Dies geschieht bei einigen wenigen auf einen Schlag während des Bekehrungsmoments, oft jedoch ist es ein langer, nicht selten ein lebenslanger Prozess.

 

Die innere Verwandlung braucht die Mitwirkung des Gläubigen, in dem er dem Heiligen Geist in sich Raum gewährt. Die Gebote werden in Folge dieser Veränderung, Geisteshaltung, eingehalten, gerade weil sie nicht pflichtmäßig befolgt werden müssen. Pflichterfüllung kann nicht eigenständig denken sondern nur Befehle befolgen, der Heilige Geist dagegen reagiert situativ auf die individuelle Begebenheit, er weht, wo er will.

 

Fazit: Das Gerechte zu tun ist im Christentum keine religiöse Pflicht. Das Gerechte zu tun ist eine Frucht/Auswirkung… der Liebe, die ein Mensch in Christus durch seinen Glauben geschenkt bekommt (Gnade). Der Mensch in Christus muss sich nicht zum Guten zwingen, aller Zwang wurde am Kreuz persönlich durch Jesus Christus aufgelöst, stattdessen wurde von Gott persönlich eine Sehnsucht nach Gutem in den Menschen hineingelegt und das Innerste wird verwandelt.

(aus ...utopiosmessage.com/2015/07/18/religioese-pflichten-eines-christen/)


* Was ist geistiger Missbrauch?

Geistiger Missbrauch ist genau das Gegenteil vom oben Geschriebenen. Vergleiche Dein Leben, wenn Du glaubst ein Opfer von geistigem Missbrauch zu sein mit der unten aufgeführten Auflistung:

entnommen von der Website: ....geistlichermissbrauch.de/

Schaue auch hier in diesen Fernsehbericht und bilde Dir Deine eigene Meinung:

...zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/die-geheimnisse-des-opus-dei--glaube-macht-manipulation-100.html

  • Wer ein Problem anspricht, wird zum Problem gemacht.
  • Wer den Leiter hinterfragt, bekommt Rebellion, Autoritätsprobleme, Respektlosigkeit und mangelndes Vertrauen unterstellt.
  • Vertrauliche Gespräche werden zur Kontrolle und zu späteren Erpressungsversuchen benutzt.
  • Der Leiter nimmt sich das Recht, über das Privatleben zu bestimmen.
  • Die Leitung übernimmt keine Verantwortung für eigene Fehler.
  • Der Schein ist wichtiger als das Sein.
  • Der Leiter fordert Vertrauen und Gehorsam aufgrund seines Amtes.
  • Der Leiter fordert einen Vertrauensvorschuss.
  • Lügen, Verleumdungen und Wortbrüche werden als Missverständnisse verharmlost.
  • Freundschaften, Familien und Ehen werden zerstört.
  • Mitspracherecht besteht nur zum Schein und hat keine Relevanz für die Handlungen des Leiters.
  • Der Leiter stellt Berufung und Begabung anderer Mitarbeiter in Frage.
  • Der Leiter manipuliert durch Fragen wie „Kann das von Gott sein in dir?“
  • Wer und was nicht in das Konzept des Leiters passt, wird dämonisiert
  • Wer ähnliche Begabungen wie der Leiter hat, wird bewusst zu Tätigkeiten eingesetzt, die nicht dem Gabenprofil entsprechen

** Gott um Vergebung bitten bedeutet in erster Linie sich selbst zu vergeben, d.h. sich selber zu lieben.


² Wer in Christus lebet, der möchte auf ihn hin getauft sein.


auch Augustinus sagt:

³ Liebe und tue, was du willst.


Helfen kann Dir Ferdinand Rauch oder siehe: Rauch-Signal

Dipl.Theol., kath. Priester, Sachgebietsleiter für Sekten- und Weltanschauungsfrage

oder Thomas Heck SVD mit dem Theophostischer Gebetsdienst (TPM)