Das WanderSchäfer(er)Leben


Bilder aus Mühleip von Anna Hagel


In unserer Nähe, im Westerwald wird noch Wanderschäferei betrieben.

Hier ein paar Informationen, die für jeden interessant sein kann, wenn er oder sie sich für das Schäferleben interessiert.


Auszug von der Seite ... schaefereiklein.de

Strohreiter
Strohreiter

Im Herbst, Winter und beginnenden Frühjahr stehen Wanderschäfern ausreichende Weideflächen zur Verfügung. Viele Landwirte überlassen den Wanderschäfern in diesen Jahreszeiten gerne den nach der sommerlichen Vegetationsperiode entstandenen Restaufwuchs ihrer Grünflächen. Hat eine größere Schafherde doch "nebenbei" noch den positiven Effekt, eine Menge wertvollen "Grünflächendünger" auf den Weideflächen zu hinterlassen. Dashalb ist dies auch für die Landwirte, denen die Flächen gehören, eine Gewinnsituation. In früheren Zeiten, als es noch keine geländegängigen Fahrzeuge gab und die Schäfer noch bei der Herde im Schäferkarren übernachteten, fuhren die Bauern den Schäfern mit ihren Gespannen und später mit Traktoren den Schäferkarren und die Holzhürden, aus denen der Nachtpferch für die Schafe gebaut wurde, von Wiese zu Wiese.

 

Natürlich gibt es auch Landwirte, die aus unterschiedlichsten Gründen ausdrücklich nicht wünschen, dass die Wanderschäfer mit der Schafherde auf ihren Flächen weiden. Selbstverständlich wird das akzeptiert. Oft nutzen sie eine jahrhundertealte traditionelle Form der Bekanntgabe ihrer Ablehnung einer Flächennutzung: Das Aufstellen eines Strohreiters. Das ist ein auf der entsprechenden Wiese eingeschlagener Holzpfahl, an dem oben ein Bündel Stroh fest angebunden wird. Jeder Wanderschäfer weiß dann sofort: Diese Fläche darf er nicht nutzen.

 

Während die Schafe auf der Fläche stehen und fressen, bleibt dem Schäfer Zeit, die Herde und das Umfeld aufmerksam und intesniv zu beobachten. Dieses hochkonzentrierte Prüfen jeden einzelnen Herdentieres auf Auffälligkeiten, die auf Krankheiten hindeuten könnten, ist unverzichtbar. Außerhalb der "Fresszeiten, während die Schafe "wiederkäuen" und verdauen, muss der Schäfer dann die Tiere, die ihm während des Hütens aufgefallen sind, einfangen, untersuchen und gegebenenfalls behandeln. Außerdem sind die "Fress-Pausenzeiten" auch die Zeiten für die professionelle Klauenpflege- u. behandlung.

 

Am Abend werden die Schafe in einen Pferch aus stromführenden Weidenetzen eingezäunt, in dem sie dann über Nacht bleiben. Zusätzlich verbleibt zum Schutz der Herde ein spezieller Herdenschutzhund mit in dem Nachtpferch der Schafe.

 

Im Sommer stehen den Wanderschäfern naturgemäß keine Weideflächen von Landwirten und oder sonstigen Flächeninhabern zur Verfügung. In dieser Zeit sind alle Schäfer von einer festen Sommerweide abhängig, die ihnen entweder gehört oder die sie gepachtet haben.


Auszug aus ... wir-lieben-schafe.com

Brillenschaf
Brillenschaf

Naturschutz und Schafe 

Schafe haben ein breites Futterspektrum als z.B. Rinder auch ist ihr Trittverhalten ein anders, wodurch die Grasnarbe geschont und verdichtet wird. 

Hier einige Beispiele:

Bei der Dammpflege zum Küstenschutz und auch z.B. an der Elbe sind sie unverzichtbar.

Schafbeweidung hält auch die Landschaften offen, durch Gehölzverbiss z.B. die Lüneburger Heide. Dort ist u.a. die Heidschnucke heimisch.

Das Moorschaf erhält die Moore in ihrem ursprünglichen Zustand.

Auch werden alte verwilderte und verbuschtes Heiden durch Beweidung mit Schafen und Ziegen wieder in ihren Ursprung versetzt.

Durch den Erhalt der Grasnarbe wird der Boden vor Erosion geschützt wie z.B. in der Rhön. Dort fühlt sich das Rhönschaf wohl.

Bergschafe können auch in sehr steilen Lagen immer noch Futter finden.

So hat jede Region ihre eigenen angepassten Schafe.