Während der Eiszeit und den Vulkanausbrüchen hat der Mensch Sicherheit in Höhlen gefunden. Damals musste er eine bestimmte „Höhlenkompetenz“ entwickeln, um durch die karge Zeit der Entbehrungen zu kommen. „Überlebt haben diejenigen, denen es gelang, ihre Depression und ihre Paranoia zu zähmen, die sie mit Sicherheit entwickelten haben. Immerhin sind etwa 95 Prozent der Bevölkerung damals gestorben“. Am besten gelang das jenen, die ihre Vorstellungskraft positiv nutzen und so dem Wahnsinn widerstehen konnten.
Langfristig hat dies der ganzen Art das Überleben gesichert und einige wichtige Fortschritte beschert: z.B. die Kunst – mit ihr konnten die Menschen Vorstellungen sichtbar machen, außerdem ermöglichte sie einen Perspektivenwechsel; oder die Perfektionierung von Werkzeugen, denn man hatte viel Zeit zum Ausprobieren und Tüfteln. Außerdem entwickelte sich der Mensch damals zum Transzendenzwesen, das eine Behausung zumindest im Geiste jederzeit verlassen kann. „Es gab gewissermaßen eine Dialektik - (einer Sache innewohnende) Gegensätzlichkeit - zwischen Verengung im Innenraum und einer Erweiterung des Bewusstseins, das könnte man auch inneres Wachstum nennen“, so meint Jürgen Grimm von der Universität Wien.
Wenn wir also die Pandemie 2020 überleben wollen, dann wird es Zeit uns mit der Höhlenkompetenz auseinander zu setzen. Mit solch einer entsprechenden Kompetenz kommt man besser durch diese Zeitphase. Kompetente Bewohner haben ihre Ängste und Aggressionen im Griff. Gegen den Mangel an äußeren Reizen
wissen sie sich zu helfen und beschäftigen sich mit kreativen Dingen innerhalb ihrer vier Wände, ihrer "Höhle". Wie ein Test an Studenten zeigt, zählt die Mehrheit – also etwa zwei Drittel – zu den Kompetenten, durch Corona hat die Höhlenkompetenz sogar zugenommen.
Die Höhlenpathologie – wie die Forscher das negative Erleben zusammenfassen – steht auf der anderen Seite. Es gibt auch Menschen, die die Situation als Gefängnis erleben und als Freiheits-beraubung, erklärt Forscher Jürgen Grimm. Sie glauben auch häufiger an Verschwörungstheorien – denn damit kann man zumindest einen Schuldigen für das ganze Elend ausmachen.
„Die Irrationalität ist gewissermaßen die Schattenseite der menschlichen Fantasiebegabung“.
Quelle: ... science.orf.at/stories/3203261/?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE
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