„Hinter jedem Winter, steckt ein zitternder Frühling,
und hinter dem Schleier jeder Nacht verbirgt sich ein lächelnder Morgen.“
Ist es Ihnen auch schon einmal aufgefallen, dass manche Menschen keine Schnittblumen mögen,
a) die wachsen, weil sie vielleicht die Lebendigkeit des Frühlings nicht spüren möchten oder
b) die duften und dadurch kurzlebig sind, weil sie vielleicht den Augenblick des Glücks nicht geniessen können,
c) weil sie sich eine haltbare Natur wünschen, um die vergeängliche Schönheit festhalten zu wollen oder
d) weil sie jeden Euro für Schnittblumen als herausgeschmissenen Geld empfingen.
Die wahre Schönheit finden wir nur in der Natur. Diese gilt es wieder zu entdecken. Die Natur ist der Spiegel der Seele. Nur im
Bewusstsein der augenblicklichen Schönheit der Natur können wir Lebenskraft schöpfen. Die Natur erzählt uns ihre Geschichte vom Geboren werden, Wachsen, sich Entfalten und vergehen. Hier die Geschichte...
a) ... über das Wachsen
Ist es nicht so, dass wir Menschen vergessen, wie sich im Frühling die Natur aus dem Tod heraus wieder neu entwickelt? Die abgeschnittenen Frühjahrsblüher sind noch nicht tot. Sie leben
weiter auch wenn die Schnittblume von ihrer Zwiebel, die das ganze Lebenprogramm für die Schnittblume beinhaltet oder von der Wurzel, die sie bisher mit Nährstoffen versorgt hat, getrennt wird.
Mit anderen Worten, den Frühling mit seiner immer wieder treibenden Kraft können wir nicht nur draußen in der Natur beobachten, sondern auch innen in unserer Wohnung in der Vase. Die
Schnittblumen leben und erfreuen den Menschen auch wenn Sie von Ihrer Versorgung abgeschitten sind. Betrachten Sie die Tulpe, die Iris, die Hyazthine oder die Annemone, durch den Siegel der Natur
und Sie erleben die Wahre Freude der jeweiligen Blüte. Auch wir Menschen erwachen aus unserem Winterschlaf, fangen an uns wieder lebendig zu fühlen.
b) ... über den kurzlebigen Duft
Rosenzüchter gehen dazu über, die Blüte im halboffenen Zustand länger im Schnitt zu erhalten. Um dies zu erreichen nehmen sie der Rose ihren Duft. Ist es nicht so, dass wir Menschen
verlernen, uns am Augenblick des Duftes zu erfreuen? Nehmen Sie einmal die Sinnlichkeit des Duftes wahrhaftig wahr! Wollen wir im Unterbewusten nicht immer diesen Augenblick festhalten? Das Leben
ist Veränderung und wer wahrhaft lebt, genießt den Augenblick als den, der er ist und ist dankbar über das Glück Riechen zu dürfen und zu können. Was sind die längsten Erinnerungen im Gedächnis?
Die, an die Sie ein Geruch erinnert. Im Märchen "Hans im Glück" wird das Leben des Augenblickes sehr deutlich. Dort heißt es: "Genieße den Augenblick und Du hast immer Glück". Wer den Duft
des Augenblickes von Veilchen, Maiglöcken oder Strauchrosen wahrhaftig liebt, schätzt auch den Wert ihrer Kurzlebigkeit, und empfindet sie als einen Spiegel der Natur. Dieser Mensch lebt im Hier
und Jetzt.
c) ... über die Vergänglichkeit
Mindestens 70 % der Kunden, die ein Floristikgeschäft betreten, treten ein mit der Absicht etwas Haltbares zu kaufen. Wenn ich frage, ob Kunstblüten wünscht sind, erhalte ich von
mindesten 69% der Kunden die Antwort "nein". Auch Pflanzen möchten sie nicht kaufen. Sie möchten Schnittblumen, aber warum, sie sind doch nicht haltbar? In der Tiefe des Herzens weiß jeder
Mensch, welche Paradoxie sie sich da eigendlich wünschen. Sie spüren ihre tiefe Sehnsucht nach dem Dauerhaften und wünschen sich die Erfüllung danach bereits schon auf Erden. Nehmen wir die in b)
genannten Blüten, "die dürfen es auf keinen Fall sein, sie halten ja nicht". Oder sie stellen im Hochsommer oder im forstigen Winter die Frage: "Welche Schnittblumen sind denn im Trauerkranz am
Haltbarsten?" Oder sollte es doch lieber eine Pflanzschale sein? Im Unterbewußten weiß der Mensch, dass die Schnittblume vergänglich ist und dass die Pflanzen in der Schale im Sommer täglich
gegossen werden müssen, damit sie für eine Zeit lang "haltbar" sind. Die Natur ist nicht haltbar, sie ist vergänglich, alles unterliegt einem "Werden und Vergehen". Gerade im Trauerfall wird
das "Vergehen" der Natur am deutlichsten. Werden wir uns bewusst, das "Unvergängliche" erleben wir erst, wenn wir durch den Tod gehen. Der Tod im christlichen
Glauben ist der Durchgang zum wahren Leben, den wir alle ersehnen, bewusst oder unbewusst. Nur nach dem Tod erwacht alles neu und dauerhaft. Der Frühling schreibt diese Geschichte jedes Jahr als
Spiegel in unserer Seele neu. Jedes Jah, heißt doch, dass auch im Diesseits, der Tod durchlebt werden muss um im Leben zu blühen.
d) ... über den wahren Wert
Der "Wert" einer Schnittblume ist mit Gold nicht auf zu wiegen. Wenn Menschen, den Wert einer Blüte schätzen, dann....
Es gibt kein vergleichbares Symbol der Sehnsucht nach dem Ganzen im Menschen als das verschenken eines Blumenstraußes. Nur die verschenkte Schnittblume bringt die Tiefe des Herzens zum Ausdruck. Wenn ich also in der Lage bin, diese tiefe hoffnungsvolle Freude zu verschenken, dann schätze ich den wahrhaftigen "Wert" der Schnittblumen und dieser Wert ist niemals "Herausgeschmissen".
Empfehlung: Schauen Sie sich einmal das Märchen "Hans im Glück" an.
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