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Wir Christen sind durch unsere Taufe zur allgemeinen Priesterschaft aufgerufen, d.h. in der Tauffeier
wirst Du im Anschluss an die Taufe vom Taufpriester zum "König, Priester und Propheten" gesalbt - mit Chrisam (d.h. Salbe). Daher haben wir alle unseren Namen: "Christen", d.h. nichts anderes als
die "Gesalbten".
Du bist also ein König und Prophet, was Dich vermutlich weniger überrascht, aber Priester? Wer begreift, was "Priestertum" wirklich bedeutet und diesen Begriff von allem befreit,
was ein Pfarrer so alles tut, was aber nicht zu seinem Priesterwesen gehört, der versteht auch leichter, worin das "Allgemeine Priestertum" besteht.
"Der Priester leiht Gott seine Stimme und seinen Leib. In allem, was er tut, soll er transparent sein für Gott, der durch ihn wirkt... In dem, was der Priester tut, wenn er seine Berufung
erfüllt, wirkt Gott. (Nicht, weil der Priester das so will oder so gut kann, sondern weil Gott das so will und den Priester in seinen Dienst genommen hat. Das ist ein wichtiger Akzent!)
Gleichzeitig nimmt der Priester den Auftrag des Volkes wahr und betet für die Gemeinde, verbindet immer wieder die Menschen mit Gott und schlägt Brücken zwischen den Menschen, die sich etwas zu
Schulden haben kommen lassen, die um Verzeihung bitten..."
Dies alles (was im vorangegangenen Abschnitt steht) gilt für ALLE Priester - sowohl für den geweihten Priester als auch für Dich - weil Du getauft bist und damit am Allgemeinen
Priestertum teilhast.
Wir alle (zumindest alle getauften Christen) sind berufen, im Namen Gottes zu wirken. Er beauftragt uns in der Taufe, an seiner Stelle zu handeln. Wenn wir Christen reden, schlafen,
essen, arbeiten und feiern, sind wir in allem, was wir tun, die Außenseite Gottes. Unser Auftrag ist es, die Sünder mit Gott zu verbinden - durch unser Leben. Wir erinnern die Welt an ihren
Schöpfer - durch unser Leben. Wir wirken das Heil für die Menschen - durch unser Leben. Wir sind Bild Christi, die erfahrbare Seite Gottes. Wir sind die einzige
Bibel, die die Menschen heute noch lesen.
Als Priester bist Du auch dazu berufen, die Anliegen der Menschen vor Gott zu tragen. Dazu reicht es schon, einen Blick in die Zeitung zu werfen. Betest Du für die Opfer einer
Katastrophe? Eines Familiendramas? Auch für die Täter? Betest Du für die Kinder, deren Geburt in der Zeitung steht? Und für die Verstorbenen, die oft auf der gleichen Seite betrauert
werden?
Bete für die Politker, die Medienstars und die Sportler (nicht für deren Erfolg - sondern für deren Heil!).
Was mit dem Lesen der Zeitung beginnt, nimmt kein Ende, wenn Du mit offenen Augen durch den Tag gehst. Ein Fürsprecher zu sein, ist ein Fulltime-Job. Eben eine Berufung. Und wenn dann
abends ein Anruf kommt - weil eine Freundin morgen eine Klausur schreibt und sie um Dein Gebet bittet - na, dann hat sich sogar schon herumgesprochen, dass Du jemand mit "Vitamin B" bist.
Herzlichen Glückwunsch!
(aus ...k-l-j.de/085_allgemeines_priestertum.htm)